Wiederladen Ordonnanz Revolver Patrone 1878
			 
			 
			
		
		
		
			
			Vor einigen Jahren habe ich von einem Nachbarn, einem  "Wagenheberschützen",  leihweise einen alten Revolver Ordonnanz 1878 in  die Finger bekommen. Er sei noch von seinem Grossvater und er möchte  ihn nicht her geben, aber gerne einmal damit schiessen. Ob ich ihm wohl Munition beschaffen könne.  Das Gerät im Kaliber 10.4mm Schwarzpulver faszinierte mich sofort. Ich  meldete meine Zweifel an, da wird kaum etwas zu finden sein. Per Zufall  entdeckte ich dann einmal einen einzigen Schuss in einer Vitrine in  einem Fachgeschäft für natürlich aktive Schützen. Ich durfte das gute Stück  mit der Schublehre ausmessen und machte eine Skizze davon. Ein anderer  Schützenkamerad besitzt einen fast exotischen Revolver, einen 41 Magnum  und er benutzt ihn gelegentlich auch. Ich bot ihm an seine verschossenen  Hülsen fachgerecht und sinnvoll zu entsorgen. 
Das Abenteuer kann beginnen. Aus LuPi-Blei werden mit einer  Kokillenzange im Kaliber 44 Geschossspitzen gegossen. Diese drückt man  durch eine konische Matrize, damit  werden sie auf das Kaliber 41 reduziert. So  entstehen passgenaue Geschosse, die in Form und Gewicht dem Original  sehr nahe kommen. Die Magnumhülsen werden in der Drehbank auf 20mm gekürzt, bekommen ein  neues Zündhüetli und werden, wie ursprünglich mit einem Gramm Schwarzpulver  Nr.1 geladen. Nun bekommt die neue alte Patrone noch einen  angegossenen Fettkranz um das Geschoss und dann kann das wohlverdiente  Vergnügen beginnen. Es bedarf aber schon einer speziellen Freude gute 10 Minuten pro Schuss zu investieren, nicht eingerechnet die 3  Nachmittage für die Erschaffung der Matritzen. Einige der Patronen haben jetzt bereits die dritte Ladung. 2012 konnte ich an der Ausstellung in Luzern eine originale Patrone ergattern. 
Für mich ist es wie Dornrösli wecken, wenn man ein solch technisches Kulturgut nach bald  mal 70 Jahren Schubladenschlaf wieder zum Leben erwecken kann.  Ordentlich "Bumm" macht es und man trifft sogar auf 50m die Scheibe mit  akzeptabler Streuung. Dass die Geschosse statt aus Hartblei aus  LuPi-Blei bestehen sehe ich nicht so eng, schliesslich putzt man den  Oldtimer ja bereits nach wenigen Schüssen wieder.  
Wer auch immer für solch eine alte "Schüüssi" einen neuen Platz sucht,  bei mir wäre sie sicher gut aufgehoben und dürfte zwischendurch auch mal  wieder "BUMMSEN  
		 
		
		
		
			
			
				
			
			
			
			
			
			 
		
		
		
		
		
		
		
		
			
				  
				
					
						Geändert von Tüftler (2. January 2015 um 10:42 Uhr).
					
					
				
			
		
		
		
	
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